Dinosaurier Brachiosaurus

Übersetzung: "Armechse"
Familie: Brachiosauridae
Zeit: vor 150 Millionen Jahren im späten Jura
Verbreitung: Nordamerika, Afrika (Tansania, Algerien)
Lebensraum: Wald
Lebensweise: Früher glaubte man, der Pflanzenfresser hätte im Wasser gelebt. Der Auftrieb hätte beim Tragen seines enormen Körpergewichts geholfen. Die Lage der Nasenlöcher hätte Brachiosaurus ermöglicht, gleichzeitig zu atmen und zu fressen- eine Anpassung an seinen immensen Nahrungsbedarf. Bei seinem schwachen Gebiß hätte er auch eher zarte Wasserpflanzen als zähe, schwerverdauliche Landpflanzen bevorzugen müssen. 1904 versuchte der amerikanische Paläontologe Elmer S. Riggs dieses Bild zu korrigieren. Doch erst 1971 gelang es Robert Bakker, die Hypothese von Riggs zu untermauern. Für ein Wassertier hätte Brachiosaurus kurze Beine mit weit auseinanderstehenden Zehen haben müssen, um nicht im weichen Untergrund zu versinken. Nach Kermacks vom University College in London hätten die Lungen des Brachiosaurus bei einem einzigen Atemzug durch den enormen Druck zerquetscht werden müssen. Der Mangel eines starken Gebisses hätte durch einen leistungsfähigeren Kaumagen mit Gastrolithen (Magensteinen) ausgeglichen werden können. Die Lage der Nasenlöcher kann auch von einem hochentwickelten Geruchssinn zeugen. Diese Ansicht läßt sich auch auf andere Sauropoden übertragen.
Länge: 23 m
Größe: 12 m
Gewicht: 80 t
Aussehen: Untypisch für Sauropoden, waren die Vorderbeine bei Brachiosaurus länger als die Hinterbeine, so daß sein Rücken stark abfiel. Ungewöhnlich sind auch der auffallend lange Hals und der relativ kurze Schwanz. Brachiosaurus soll auch mehrere Herzen gehabt haben, um das Blut den langen Hals bis zum Gehirn hinaufzupumpen. Die Lage der Nasenlöcher über den Augen läßt manche Paläontologen sogar vermuten, Brachiosaurus hätte einen Rüssel wie ein Elefant gehabt.
Entdeckung: 1900 entdeckte Riggs in Colorado, USA das erste Exemplar eines Brachiosaurus. Zwischen 1909 und 1912 wurde bei der Expedition der Humboldt- Universität in Tansania, Ostafrika ein weiteres Exemplar ausgegraben, das als das größte montierte Skelett der Welt im Paläontologischen Museum der Humboldt- Universität in Berlin zu bewundern ist.
Extra: Brachiosaurus war das größte und massivste aller Landtiere. Unvollständige Überreste von Ultrasaurus, Supersaurus und Seismosaurus lassen jedoch auf Sauropoden mit einer Gesamtlänge von über 30 m schließen. In Spielbergs "Jurassic Park" hatte Brachiosaurus seine erste Filmrolle.
Dinosaurier Datenbank